Gallensteine
Die Galle ist eine grünlichgelbe Flüssigkeit, die der Fettverdauung dient und in der Leber synthetisiert wird. Sie wird zunächst über die Gallengänge der Gallenblase zugeführt, die als Reservoir dient und bei Bedarf während der Mahlzeiten in den Zwölffingerdarm zu Verdauungszwecken entleert wird. Durch ungünstige Ernährungsgewohnheiten aber auch aufgrund von Veranlagungen, können sich aus den in der Gallenflüssigkeit enthaltenen Bestandteilen Cholesterin, Bilirubin, Kalzium und Eiweißkristallen, sogenannte Gallensteine bilden. In unserer Bevölkerung findet man bei 30% der Frauen und 20% der Männer ab 40 Jahren Gallensteine, die meist jedoch beschwerdefrei bleiben.
Was sind die typischen Symptome von Gallensteinen?
Größere Steine können eine Cholezystitis (= Gallenblasenentzündung) verursachen. Unter Umständen kann durch eine Perforation der dünnwandigen Gallenblase mit Austritt der aggressiven Gallenflüssigkeit in den Bauchraum eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung entstehen. Kleinere Steine können bei der Gallenblasenentleerung ventilartig im Gallenblasengang stecken bleiben und schwere krampfartige Schmerzzustände auslösen. Durch den eventuell daraus entstehenden Rückstau von Gallenflüssigkeit käme es zu einem Anstieg von Gallenfarbstoff im Blut und somit zu einer Gelbsucht. In einzelnen Fällen führt eine Verlegung des gemeinsamen Ausführungsganges von Galle und Bauspeicheldrüse durch Gallensteine zu einem Rückstau von Bauchspeicheldrüsensekret und in der Folge zu einer lebensbedrohlichen Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Wann müssen Gallensteine operiert werden?
Sobald Beschwerden im Sinne von Schmerzen in Zusammenhang mit den Mahlzeiten bzw. Koliken auftreten muss eine Operation erfolgen. Bei Gallensteinen in der Gallenblase ist eine Operation mit Entfernung der Gallenblase notwendig. Würde man nur die Steine entfernen, wie man es bis in die 1950er Jahre praktizierte, bilden sich diese erfahrungsgemäß in kurzer Zeit wieder neu und eine erneute Operation wäre erforderlich. Durch die Entfernung der Gallenblase, dem wesentlichen Ort der Steinentstehung, ist das Problem in den meisten Fällen dauerhaft gelöst. Die Lebensqualität ist durch die Entfernung der Gallenblase völlig unbeeinträchtigt.
Wie wird operiert?
Dieser Eingriff wird in fast sämtlichen Fällen minimalinvasiv durchgeführt (laparoskopische Cholezystektomie) und dauert bis zu 60 Minuten. Am selben Tag darf der Patient noch aufstehen und trinken, am nächsten Tag darf im Allgemeinen wieder gegessen werden. Durch eine Nervenreizung sind muskelkaterähnliche Beschwerden in der Schulter möglich. Nach der Operation bleibt der Patient in der Regel zwei bis drei Tage stationär in der Klinik und kann dann nach Hause entlassen werden. Eine Diät ist nicht erforderlich. Nach 14 Tagen kann die normale körperliche Betätigung wieder aufgenommen werden, Spaziergänge, Walken und Radfahren sind problemlos möglich (Auf größere körperliche Anstrengungen sollte bis zum Fadenzug verzichtet werden).
Diese Operationsmethode hat für den Patienten folgende Vorteile verglichen zu einer konventionellen Operation:
- schnellere Genesung
- weniger Schmerzen im Anschluss an die Operation
- frühere Wiederaufnahme der gewohnten Aktivitäten
- keine Langzeitprobleme wie durch einen großen Bauchschnitt (Infektionen, Narbenbrüche, Verwachsungen)
- ästhetische Vorteile
(Als Besonderheit der 310Klinik können wir durch eine neue Methode höchsten kosmetischen Ansprüchen gerecht werden. Unsere Operateure haben die sogenannte COLA-Methode entwickelt, die im Gegensatz zur NOS (transvaginaler Zugang bei der Frau) auch für den Mann geeignet ist. Hier verbleibt lediglich eine kaum sichtbare Narbe von 5mm am Nabel, zwei weitere Schnitte befinden sich im Schamhaarbereich.)
Bei Bedarf stehen wir Ihnen jeder Zeit gern zu einem persönlichen Beratungsgespräch zur Verfügung und nehmen uns die Zeit, um eine maßgeschneiderte Lösung für Sie zu finden und Ihnen jegliche Sorgen bezüglich des bevorstehenden Eingriffs zu nehmen.