Hämorrhoiden
Als Hämorrhoiden, auch Hämorriden, werden vergrößerte Hämorrhoidalpolster im Afterbereich bezeichnet. Sie sind vergrößerte oder tiefer getretene arteriovenöse Gefäßpolster, die Beschwerden verursachen.
Was sind die typischen Hämorrhoiden-Symptome?
Typischerweise treten Schmerzen, Blutungen und Nässen mit Juckreiz auf. Je nach Ausprägung und Dauer des Leidens unterscheidet man 4 Stadien:
Stadium 1
Die natürlichen Schwellkörper (Hämorrhoiden) im Analkanal sind leicht vergrößert und nur durch die Analkanalspiegelung sichtbar.
Stadium 2
Durch Stuhlentleerung werden vergrößerte Hämorrhoiden nach außen gepresst, können sich aber von selbst oder mit manueller Hilfe wieder zurückziehen.
Stadium 3
Die Hämorrhoiden treten bereits beim Gehen oder bei körperlicher Anstrengung aus. Es ist jedoch noch möglich sie manuell zurückzuschieben.
Stadium 4
Die Hämorrhoiden verbleiben außerhalb des Afters, können nicht mehr zurückgeschoben werden und bereiten zusätzlich große Probleme bei der Analhygiene.
Hämorrhoidalleiden entwickeln sich meist im Altersbereich von etwa 45 bis 65 Jahren. Frauen und Männer sind etwa gleich oft betroffen. Außergewöhnlich sind Hämorrhoiden vor dem Erreichen des zwanzigsten Lebensjahrs. Hämorrhoidalleiden sind eine sehr häufige Erkrankung, weswegen sie gelegentlich auch als Volkskrankheit bezeichnet werden.
Wie wird ein Hämorrhoidalleiden diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt über eine einfache Untersuchung des Enddarmbereiches. Durch eine Enddarmspiegelung können die Hämorrhoiden in die verschiedenen Stadien eingeteilt und anschließend entsprechend therapiert werden.
Wie werden Hämorrhoiden behandelt?
Die Behandlung kleinerer Befunde erfolgt medikamentös und ohne operativen Eingriff. Für fortgeschrittene Befunde ist eine Operation jedoch unumgänglich, da eine Rückbildung der bestehenden Knoten nicht mehr möglich ist.
Folgende Operationsmethoden bieten wir an:
- Operation nach Milligan-Morgan oder Ferguson: Diese klassische und bewährte Methode lässt sich bei fast jedem Befund und bei jedem Patienten durchführen. Hierbei wird das Hämorrhoidalpolster unter gleichzeitiger Verödung kleinerer Blutungen entfernt. Die zuführende Hämorrhoidalarterie wird dabei unterbunden, so dass sich das Hämorrhoidalpolster nicht mehr füllen kann. Am Ende der Operation verbleibt eine kleine äußerliche Wunde, eine sog. Drainagedreieck, welches aber nach wenigen Wochen komplett abgeheilt ist. Am Ende der Operation wird der Analbereich örtlich betäubt, so dass unserer Patienten nach der Operation praktisch schmerzfrei sind.
- HAL-RAR: Dieses spezielle Verfahren bietet sich bei kleineren Hämorrhoiden an. Hierbei wird die zuführende Arterie gezielt, ggfs. mit Unterstützung einer sog. Dopplersonde aufgesucht und unterbunden. Überschüssiges Hämorrhoidalgewebe wird nicht entfernt sondern durch eine Naht gerafft und verkleinert. In den Wochen nach der Operation schrumpft das Hämorrhoidalgewebe immer mehr, da der Zufluss unterbunden wurde.
- Stapler-Hämorrhoidektomie: (Nach Möglichkeit wenden wir bei der Therapie des Hämorrhoidalleidens) Das minimalinvasive Klammernahtverfahren, die sogenannte Operation nach LONGO, bietet sich bei zirkluären Hämorrhoiden III. Grades an. Hierbei werden die Hämorrhoidalpolster gerafft und verkleinert, indem mit einem Klammernahtgerät in einem schmerzfreien Bereich des Enddarmes ein Teil der Knoten entfernt wird. Eine äußerliche Wunde besteht bei diesem Eingriff nicht.
Alle von uns durchgeführten Hämorrhopidaleingriffen sind schmerzarm und die Patienten können häufig in der Regel bereits am Tag nach der Operation wieder entlassen werden (Je nach Lokalisation und klinischer Ausprägung kommen auch konventionelle operative Verfahren (Ferguson/Parks) zur Anwendung. Sie sind jedoch aufgrund der hohen Sensibilität des Analbereiches meist deutlich schmerzhafter).