Lymphknotenentfernung
Wann ist eine Lymphknotenentfernung (-dissektion) bei einem Schilddrüsenkrebs notwendig?
Wie bereits in dem Unterpunkt Schilddrüsentumoren beschrieben gibt es unterschiedliche Schilddrüsentumore.
Bei dem sogenannten follikulärem Schilddrüsenkarzinom ist in der Regel keine Lymphknotenentfernung notwendig, da dieser nur über die Blutgefäße streuen würde.
Bei den anderen Tumoren empfiehlt sich, ab einer gewissen Größe, eine Ausräumung der Lymphknoten des Halses. Diese werden je nach Klassifikation in ein zentrales und ein seitliches Kompartiment eingeteilt.
Bei größeren Tumoren über 1 Zentimeter Größe und bei gleichzeitiger Entstehung an mehreren Stellen ist in der Regel die komplette Entfernung der Schilddrüse (komplette Thyreoidektomie) einschließlich eventuell befallener Lymphdrüsen erforderlich (therapeutische Lymphadenektomie).
Wenn es keinen Hinweis auf das Vorliegen von Lymphknotenmetastasen gibt, sollte eine vorsorgliche Lymphdrüsenausräumung (prophylaktische Lymphadenektomie) nur von erfahrenen Operateuren durchgeführt werden. Denn mit einer nachfolgenden Radiojodtherapie steht bei den meisten Tumoren eine effektive Tumorbehandlung zur Verfügung, mit der eventuell noch verbliebene Tumorreste beseitigt werden können.
Ein radikales Vorgehen ist bei dem sogenannten medullären Schilddrüsenkarzinom notwendig. Dort wird je nach Höhe des exprimierten Tumormarkers eine zentrale aber auch eine seitliche Lymphdrüsendissektion von der Leitlinie gefordert.