Portimplantation und Portexplantation
Bei vielen bösartigen Tumorerkrankungen ist es im Rahmen einer Chemotherapie notwendig, über einen längeren Zeitraum Medikamente oder Ernährung über die Vene zu verabreichen. Da die stark wirksamen Zytostatika die Armvenen schädigen können und die Venenpunktion immer sehr unangenehm ist, wurden sogenannte Port-Systeme entwickeln, die einen dauerhaften und bequemen Zugang in das Gefäßsystem ermöglichen.
Der direkt unter die Haut eingebrachte Port dient dabei als Anschlusskammer. Von hier aus führt ein 20-25 cm langer Siliconschlauch über das Venensystem direkt in die großen weiten Blutgefäße vor dem Herzen. Hier können die Medikamente durch die große Menge vorbeifließenden Blutes und den Verdünnungseffekt keinen Schaden an der Gefäßinnenhaut anrichten.
Der Vorteil eines Port-Systems wird nicht nur in der Tumortherapie genutzt. Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, in der Schmerztherapie, bei künstlicher Ernährung oder bei sehr schlechten Venenverhältnissen am Arm kann der Arzt die Anlage eines Portsystems empfehlen, um die intravenöse Verabreichung von Medikamenten zu erleichtern.
Der Eingriff kann in der Regel ambulant und meist in lokaler (örtlicher) Betäubung erfolgen. Der Eingriff dauert etwa 30 Minuten.