Nebenschilddrüsen
Die vier Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen) sind endokrine Organe, welche in obere und untere Nebenschilddrüsen eingeteilt werden und in unmittelbarer Nähe zu den Polen der Schilddrüse liegen. Die Hauptfunktion der Epithelkörperchen ist die Regulation des Calciumspiegels im Blut durch die Produktion des Parathormons.
Das wichtigste Krankheitsbild ist eine Überfunktion der Nebenschilddrüse, eine sog. Hyperparathyreoidismus (HPT), bei der es zu einer Überproduktion des Parathormons kommt. Es kann entweder eine einzelne Nebenschilddrüse verändert sein (ein sog. Nebenschilddrüsenadenom) oder alle vier Drüsen verändert sein (4-Drüsen-Hyperplasie). Der 4-Drüsen-Hyperplasie liegt häufig eine Erkrankung der Niere zu Grunde (HPT wird in fünf Formen aufgeteilt, welche sich durch den Regelkreis differenzieren).
Was sind die typischen Symptome einer Nebenschilddrüsenerkrankung?
Je nach Form der Erkrankung können Symptome wie ein erhöhter Calciumspiegel im Blut, Folgeerkrankungen (z.B. Knochenschwund (Osteoporose) oder Nierensteine (Nephrolithiasis) sowie seltene Knochenveränderungen auftreten. Dementsprechend ist auch die Diagnosestellung von den unterschiedlichen Typen abhängig. In der Regel wird eine Bestimmung des Parathormonspiegels in Verbindung zum Calciumspiegel herangezogen, welche mittels Sonographie, MIBI-Szintigramm oder einer Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) lokalisiert werden können.
Gerne können Sie uns zur Beurteilung Ihre Bilder oder Befunde zusenden und natürlich auch gerne direkt bei uns vorbeikommen. Wir setzen uns auch gerne mit Ihrem Hausarzt / behandelnden Arzt zur Befundbesprechung in Verbindung.
Wie wird eine Nebenschilddrüsenerkrankung behandelt?
Bei der chirurgischen Therapie bzw. bei der Entfernung eines oder mehrerer vergrößerten Epithelkörperchen geht es in erster Linie darum, dass erkrankte Gewebe zu entfernen und gleichzeitig ausreichend gesundes Nebenschilddrüsengewebe zu erhalten, damit der Calciumstoffwechsel funktionstüchtig bleibt. Um dies zu gewährleisten und sicher zu gehen, dass alles erkrankte Nebenschilddrüsengewebe entfernt wurde, erfolgt eine intraoperative Bestimmung des Parathormons. Bereits 10 min. nach Entfernung der erkrankten Drüse sinkt der Hormonspiegel im Blut messbar ab und bestätigt uns neben der histologischen Schnellschnittuntersuchung des Pathologen den Erfolg der Operation.
Die chirurgische Verfahren differenzieren sich in Abhängig der Form der Erkrankung, können aber in der Regel als MIVAP (minimal Invasive Video Assistierte Parathyreoidektomie) durchgeführt werden. Patienten können somit auf eine schonende und schmerzärmere Operationstechnik sowie eine schnellere Genesung erwarten.
Bei Bedarf stehen wir Ihnen natürlich jeder Zeit gerne zu einem persönlichen Beratungsgespräch zur Nebendrüsenchirurgie zur Verfügung und nehmen uns die Zeit, um eine maßgeschneiderte Lösung für Sie zu finden und Ihnen jegliche Sorgen bezüglich des bevorstehenden Eingriffs zu nehmen.