Bildgestützte Gewebsentnahmen – Biopsien
Bildgestützte Biopsie, was ist das?
Eine Biopsie ist eine Entnahme von kleinen Gewebeproben aus Organen und anderen Körperbereichen, sowie deren anschließende mikroskopische Untersuchung. Diese ist notwendig, wenn in der Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), im Ultraschall oder im Röntgen ein auffälliger Befund entdeckt wird, der unklar bleibt.
Die bildgestützte Biopsie bietet die Möglichkeit, sehr gezielt Gewebsproben zu entnehmen und gesundes Gewebe zu schonen. Als bildgebende Verfahren stehen der Ultraschall (US/Sono), die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) zur Verfügung. Somit kann immer das individuell ideale Verfahren zur präzisen Steuerung der Probeentnahme ausgewählt werden.
Wo kann die bildgestützte Biopsie eingesetzt werden?
Eine Biopsie wird bei Verdacht auf krankhafte oder bösartige Veränderungen eingesetzt. Mittels ihrer Hilfe kann festgestellt werden, ob eine Gewebeveränderung gut- oder bösartig ist oder ob diese durch Krankheitserreger verursacht wird. Dadurch ist im Anschluss eine gezielte Therapie möglich. Für zahlreiche Erkrankungen ist die Klärung durch eine Biopsie vor Einleitung der Therapie vorgeschrieben.
Wie wird man optimal für die Biopsie vorbereitet?
Zur Vorbereitung bringt der Patient eventuell vorhandene Vorbefunde sowie medizinische Ausweise (Allergien, Röntgenpass, Herzschrittmacher-, Implantationsausweis, Beipackzettel von einzunehmenden Medikamenten) mit. Dazu gehören insbesondere blutgerinnungshemmende Medikamente (z.B. Marcumar®, Aspirin®, Plavix®) und, bei Diabetikern, metforminhaltige Medikamente, da es zu Wechselwirkungen mit dem Röntgenkontrastmittel (u.a. Gefahr des Nierenversagens) kommen kann. Im Vorfeld der Untersuchung müssen u.U. auch nochmal die Blutwerte bestimmt werden. Bei der Aufklärung durch den Interventionellen Radiologen wird das Vorgehen besprochen und alle offenen Fragen geklärt.
Wie erfolgt die Biopsie?
Die Biopsie kann mittels Ultraschall, CT oder MRT durchgeführt werden. Dazu wird der Patient im entsprechenden Gerät gelagert und aktuelle Planungsbilder angefertigt. Die Einstichstelle wird desinfiziert und gut betäubt. Im Regelfall wird die Biopsie in liegender Position des Patienten durchgeführt. Eine Vollnarkose ist nicht erforderlich, da der Eingriff wenig schmerzhaft ist.
Unter Bildkontrolle führt der Arzt gezielt eine feine Nadel durch die Haut in das Zielorgan, wobei er sorgfältig darauf achtet wichtige Strukturen wie Gefäße und benachbarte Organe zu schonen. Ist das Zielgewebe erreicht, wird durch die Nadel eine kleine Gewebeprobe entnommen.
Nach Beendigung des Eingriffs wird die Einstichstelle lediglich mit einem Pflaster versorgt. Die gewonnene Gewebsprobe wird zur weiteren Untersuchung sofort ins Labor weitergeleitet.
Wie erfolgt die Nachsorge?
Nach der Untersuchung ist eine kurze Bettruhe, abhängig vom Untersuchungsbereich notwendig. Bei Bedarf (insbesondere bei Patienten in reduziertem Zustand) kann zur Sicherheit auch eine Übernachtung in unserer Klinik notwendig sein.
Die meisten Eingriffe erfolgen allerdings ambulant. In diesen Fällen sollte sich der Patient nach dem Eingriff abholen lassen, da die Reaktionsfähigkeit durch Beruhigungs-, oder Schmerzmittel eingeschränkt sein kann.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Je nach Entnahmeverfahren und des Zielorgans unterscheiden sich die Risiken einer Biopsie.
Wie bei allen Eingriffen, bei denen man in den Körper hineinsticht, kann es zu Blutungen, Organverletzungen und Infektionen kommen. Dieses Risiko ist aber erfahrungsgemäß viel niedriger als bei offenen operativen Eingriffen. In den meisten Fällen bleiben diese ohne Konsequenzen oder können durch zusätzliche Überwachung und medikamentöse Therapie gut beherrscht werden. Für den seltenen Fall einer schweren Komplikation sind verschiedene minimal-invasiven Verfahren, Intensivmedizin und Chirurgie in unserer Klinik sofort verfügbar.
Bei wem sollte die Biopsie nicht durchgeführt werden?
Patienten, welche Probleme mit der Blutgerinnung haben, sind unter Umständen nicht für eine Biopsie geeignet. Gerinnungshemmende Medikamente (z.B. ASS) sollten rechtzeitig abgesetzt werden.
An wen kann ich mich wenden ob die Biopsie für mich in Frage kommt?
Gern können Sie sich in unserer Ambulanz für Minimal-invasive Diagnostik und Therapie (AMIT) vorstellen. Berufstätigen stehen jeden Mittwoch Abendtermine bis 21Uhr zur Verfügung.