Am 27. Juni 2019 veröffentlicht das F.A.Z.-Institut die Studie „Deutschlands beste Krankenhäuser 2019“ im Rahmen der Frankfurter Allgemeinen Zeitungsausgabe. Die vorliegende Studie des F.A.Z.-Instituts widmet sich deshalb zum zweiten Mal der Herausforderung, die beiden Bewertungsstränge zusammenzuführen. Die Methodik wurde dabei zum Vorjahr verfeinert. Diesmal wurden die Krankenhäuser innerhalb deren Größenklasse zertifiziert und die 310Klinik erzielt deutschlandweit Platz 1 in ihrer Größenklasse!
Wofür wurde die Studie durchgeführt?
Wenn es darum geht, sich für ein Krankenhaus zu entscheiden, spielen zwei Aspekte für Patienten eine herausragende Rolle: Mehr als drei Viertel bitten ihren Arzt um eine Empfehlung, fast genauso viele suchen selbständig nach Informationen zur Güte des Krankenhauses. Gerade dabei stehen Patienten heute vor der Herausforderung, aus einer Vielzahl verfügbarer Quellen die relevanten Informationen filtern, verdichten und bewerten zu müssen. Bei ihren eigenen Recherchen stützen sich Patienten auf zwei Quellen. Auf der einen Seite sind dies die existierenden Online Portale, die subjektive Bewertungen sammeln oder Daten aus Patientenbefragungen auswerten. Auf der anderen Seite veröffentlicht der gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken, Krankenkassen und Patientenvertretern die Qualitätsberichte, mit denen die Krankenhäuser selbst über ihre Arbeit informieren. Diese Berichte beruhen im Gegensatz zu den Bewertungs- und Informationsportalen auf objektiven, klar definierten Kriterien, sind aber zu umfangreich, um Laien einen einfachen Vergleich von Krankenhäusern zu ermöglichen. In ihrer Neuauflage der Studie „Deutschlands beste Krankenhäuser“ haben das Frankfurter F.A.Z.-Institut und das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung in Hamburg deshalb erneut beide Bewertungsstränge miteinander kombiniert: die Qualitätsberichte der Krankenhäuser und ergänzende Daten aus Bewertungs- und Befragungsportalen. „Gerade im Bereich der Medizin und des Gesundheitswesens ist es sehr wichtig, nicht nur die subjektiven Patientenbewertungen zu betrachten, sondern auch objektive Kriterien heranzuziehen“, sagt Arne Westermann, Professor für Communications and Marketing an der International School of Management (ISM) in Dortmund, der die Studie mit Blick auf die Patientenbewertungen in den Bewertungsportalen wissenschaftlich begleitet hat.
Details zur Studie:
Die Studie basiert auf der Auswertung einer Vielzahl von Daten zu den über 2.200 Krankenhäusern in Deutschland. Dies sind zunächst die Qualitätsberichte der Krankenhäuser, die einmal jährlich über ihre Arbeit informieren und dabei auf Aspekte wie die Qualifikation ihrer Mitarbeiter, ihr Leistungsspektrum oder eine besondere Geräteausstattung eingehen. Die Qualitätsberichte wurden aggregiert und mit Meinungen von Patientinnen und Patienten zusammengeführt, die im Februar 2019 öffentlich zugänglichen Online-Portalen entnommen wurden. Dazu gehören der „TK-Klinikführer“ der Techniker Krankenkasse, die „Weisse Liste“ – ein Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände der größten Patienten und Verbraucherorganisationen sowie die Website „Klinikbewertungen.de“. „Das sogenannte ‚Social-Listening‘, die Auswertung der drei hochfrequentierten Online-Portale, führt zu einer Aggregierung und damit Objektivierung der dort vorhandenen emotionalen Bewertungen. Auch das ist Teil des Versuchs, den ratsuchenden Patienten, die nicht alle Bewertungen selbst lesen können, ihre Entscheidung für ein Krankenhaus zu erleichtern“, sagt Westermann. Beides, die Qualitätsberichte und die emotionalen Daten, fließen zu gleichen Teilen in die Bewertung ein und erlauben einen ganzheitlichen Blick auf die Krankenhäuser. Berücksichtigt werden die Wahrnehmung durch die Patienten, die medizinische und pflegerische Versorgung, der Umfang des nichtmedizinischen Leistungsangebots sowie die im Krankenhaus vorhandenen Kontrollmechanismen, beispielsweise zum Risikomanagement, dem Fehlermeldesystem und dem Hygienemanagement. Im Ranking „Deutschlands beste Krankenhäuser“ werden nur diejenigen Krankenhäuser ausgewiesen, die zu den top 25 Prozent ihrer jeweiligen Größenklasse gehören. Auch Universitätskliniken sowie Kliniken mit einem Schwerpunkt auf Neurologie und Rehabilitation bilden separate Klassen. Ausgezeichnet wurden insgesamt 403 Krankenhäuser in Deutschland. „Die Studie passt in eine Zeit, in der wir bei zunehmendem Wettbewerb eine immer stärker werdende Marktorientierung der Krankenhäuser beobachten können, die ihre Patienten auch immer mehr als ‚Kunden‘ betrachtet,“ sagt Westermann. Die in der Studie angewandte Methode führt zu einer Rangliste, die Patienten eine einfache und leicht verständliche Entscheidungshilfe an die Hand gibt. „Diese kann natürlich nur ein Baustein dieser Entscheidung sein, ebenso wichtig ist und bleibt die Meinung des behandelnden Arztes“, sagt Westermann.