Drainageanlage in allen Organbereichen
Drainageanlage, was ist das?
Unter einer bildgesteuerten Drainageanlage versteht man die gezielte Einbringung eines Schlauches (Drainage) zur Absaugung von Flüssigkeiten und entzündlichen Verhalten aus Organen und Körperhöhlen unter Sicht mittels Computertomographie (CT) oder Sonographie (US). Es handelt sich um einen minimal-invasiven bildgesteuerten Eingriff. Damit kann man unter bestimmten Voraussetzungen einen operativen bzw. chirurgischen Eingriff oft verhindern.
Wann wird eine Drainage durchgeführt?
Bei einigen Erkrankungen wie z.B. Abszessen kann es zu einer Ansammlung von Eiter im Körper kommen. Um diese Flüssigkeitsansammlung absaugen zu können wird unter Sicht mittels Computertomographie oder Ultraschall sehr exakt eine Drainage eingelegt. Auch nicht infizierte Flüssigkeitsverhalte können mit einer Drainagenanlage versorgt werden.
Wie wird man optimal auf eine Drainageanlage vorbereitet?
Die Indikationsstellung für die CT- oder US-gesteuerte Drainageanlage erfolgt immer in Absprache der Fachärzte für Interventionelle Radiologie mit den betreuenden, überweisenden Fachdisziplinen. Dafür sind alle Befunde und aktuelle CT- oder MRT-Bilder notwendig, welche auch in unserem Haus anfertigt werden können. Ebenso sollte ein aktuelles Blutbild vorliegen.
Bei der regelmäßigen Einnahme von notwendigen Medikamenten und bei Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten sollten sie Rücksprache mit den Ärzten halten und diese ggf. für einige Tage aussetzen. Wir können Sie auch gerne beraten.
Wie ist der Ablauf der Behandlung?
Die Behandlung erfolgt je nach Lage des Untersuchungsbereichs in Rücken- Seit-, oder Bauchlage. Zur besseren Lokalisation der Flüssigkeitsansammlung und um die optimale Einstichstelle zu ermitteln, wird zunächst ein Schnittbild des zu behandelnden Bereichs angefertigt. Daraufhin wird die optimale Einstichstelle markiert, desinfiziert und anschließend lokal betäubt. An dieser Stelle wird nun die Nadel eingeführt und unter Sicht durch die CT oder US in den Körper bis zur Flüssigkeitsansammlung vorgeschoben. Danach erfolgt der Austausch der Nadel durch einen Draht mittels Seldinger-Technik, über den dann die Drainage sehr präzise eingeführt wird. Diese ist mit einer Ablaufvorrichtung verbunden, die die Flüssigkeit in einen Beutel nach außen ableitet.
Wie erfolgt die Nachsorge?
Die Drainage verbleibt sollte solange im Körper bis die Entzündung zurückgeht oder keine Flüssigkeit mehr nachweisbar ist. Bei eitriger oder zäher Flüssigkeit muss im Verlauf über die Drainage regelmäßig gespült werden.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Wie bei jedem anderen Eingriff gibt es auch bei dieser minimal-invasiven Intervention bestimmte Risiken. Diese sind bei der Drainagenanlage allerdings deutlich niedriger als bei einer Operation. Sofern sich die Flüssigkeitsansammlung in der Nähe anderer Organe befindet, kann es möglich sein, dass diese während der Punktion verletzt werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch durch die ständige Kontrolle mittels CT oder US sehr gering. Ebenso besteht wie bei jeder anderen Untersuchung mit Kontrastmittel die Wahrscheinlichkeit einer Kontrastmittelallergie. Langjährige Erfahrungen im Untersuchungsbereich zeigen jedoch, dass das Verfahren im Allgemeinen gut toleriert wird und die Risiken für schwere Komplikationen sehr gering sind. Sollten doch Komplikationen auftreten, können diese durch zusätzliche Überwachung und medikamentöse Therapie gut beherrscht werden.